Natascha

32 Jahre alt, keine Ausbildung, kein Job

«De Tubeschlag» - Die meisten von uns kennen ihn. Viele sehen ihn Tag für Tag. Vis à vis des Zürcher Bahnhofs stehen sie mit ihren Bierdosen und den Hunden: Randständige, Obdachlose, Nothilfesuchende oder Menschen – einfach nur Menschen.



Eine junge Frau nicht grösser als 170 cm, schwarz gekleidet, mit zwei Hunden. Natascha fand früh den Weg auf die Gasse...



Natascha fing an, harte Drogen zu nehmen und entfernte sich immer mehr von ihrer Familie. Erst der Knast half ihr zurück in ein geordnetes Leben.



Während ihres Aufenthalts im Gefängnis nahm sie wieder Kontakt zu ihrer Mutter auf. Es brauchte viele Gespräche, um nochmals eine Beziehung aufzubauen. Vieles wurde durch die Jahre zerstört.

Vom Sozialamt bekam Natascha damals kein Geld. Ihre Mutter war zuständig für sie. Ihre Mutter hätte ihr beim Unterhalt helfen müssen. Doch ihre Mutter wusste genau, dass Natascha das Geld nur für Alkohol und Drogen ausgeben würde. So lebte Natascha vier Jahre auf der Strasse.



Seit längerem ist Natascha auf Entzug. Sie braucht noch wenig Methadon, aber sie versucht, auch dieses nach und nach zu reduzieren. Druck, das Methadon ganz abzubauen, will sie sich nicht machen. Zu gross ist die Angst, wieder abzurutschen, wieder rückfällig zu werden. Neben ihrer Familie und ihren Freunden spielen ihre zwei Hunde eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Hunde sind bei vielen Randständigen anzutreffen. Sie halten einen wichtigen Platz inne.



Natascha bekam den Entscheid der IV. Sie wird in den nächsten Monaten ihr Geld nicht mehr vom Sozialamt erhalten. Seit langer Zeit ist sie wegen gesundheitlichen Problemen in Behandlung.
Ich drücke Natascha die Daumen, dass sie den Absprung ganz schafft.